Ein Problem, das uns durch’s Leben begleitet, ist das Schnarchen. Das war mit der wichtigste Grund, warum wir unseren Paulchen, den Ford Nugget, verkauft haben und eines der überzeugendsten Argumente für Foxi, den Pössl 545 Vario.
Wir haben uns die Räumlichkeit im Simba genau angesehen und festgestellt, ja, es lässt sich eine Tür einbauen, so dass ein separates Schlafzimmer entsteht. Wir haben gemessen und gegrübelt, überlegt, Ideen verworfen, neu gedacht. Das Ergebnis lässt sich sehen, finden wir.
Das Beste ist, dass wir nichts zersägt oder nachhaltig zerstört haben und es uns möglich wäre, Simba wieder in den Urzustand zurückzuversetzen.
Die Tür wird an der Badseite angeschlagen und öffnet sich in Richtung Küche. Die Tür ist ca. 66 cm stark und baut sich auf aus 2 x 15 mm Multiplex Birke (Innen- und Außenseite) verbunden mit einem Holzrahmen, der ausgefüllt wird mit 2 x 15 mm Armaflex Isolierung. Die Tür ist also gründlich durchdacht und dämmt Geräusche wirklich super. Verschlossen wird die Tür mit einem Drehschloss mit Klappbügel, so dass nichts weiter aufträgt und/oder in den Raum hineinsteht.
Die Tür soll nicht nur einfach eine Fläche sein, die den Raum nach hinten begrenzt, sondern sie soll den Innenraum ja auch wohnlich machen. Daher haben wir zu Filz (3 mm) gegriffen. Bei Facebook habe ich oft Werbung für Filz Asmussen gesehen und die Idee vom aufklebbaren Filz gefiel mir. Auf You Tube folgen wir einem Paar, das gerade einen Camper ausbaut. Die beiden haben Filz bei Asmussen gekauft und in ihrem Camper verarbeitet. Sie waren begeistert von der Anwendung.
Besonders gut gefallen hat uns die Möglichkeit, den Filz nach eigenen Vorgaben bedrucken zu lassen. Eine hohe schmale Tür. Für uns schrie das gerade zu nach einem Leuchtturm. Und was liegt daher also näher, als ein selbst geschossenes Foto unseres geliebten Phare de St. Mathieu entsprechend einzupassen. Die Zusammenarbeit mit dem Team von Filz Asmussen lief absolut entspannt und zuverlässig und hat richtig Spaß gemacht. Unsere Tür kann man auch auf deren HP bewundern.
Jedenfalls waren wir von der Tür begeistert und im Flow, wie man so schön sagt. Die beiden Längsbetten wurden geändert. Die Matratzen haben wir entfernt und eine „richtige“ Matratze mit 1 Meter Breite quer ans Heck gelegt. Ich bin ja nur zwergenhafte 154 cm hoch gewachsen und kann dort gut und bequem liegen. Auf der Seite, wo der Fernseher ist, hat ein Hundekorb seinen Platz gefunden, der von Maxl gerne aufgesucht wird. Auf der anderen (Beifahrer-)Seite gibt es neben der Matratze eine Ablage.
Nachdem wir die unterhalb der Betten liegenden Schränke an den Stufen ausschließlich von vorne öffnen, haben wir auf der Beifahrerseite die oben befindliche Abdeckung mitsamt Scharnieren und Gasfedern sorgsam entfernt und einen bis fast an die Decke reichenden Schrank mit 3 großen Fächern gebaut. Als Material haben 12 mm Birke Multiplex verwendet und ebenfalls mit Filz verkleidet. Wir haben also auf dieser Seite einen hohen Schrank, der unten Platz für höhere Dinge hat. Auf der Fahrerseite haben wir in den unteren Schrank auch noch ein zusätzliches Brett eingebaut.
Wegen des Hubbettes fehlen uns vorne einige Hängeschränke, aber mit den nachträglich eingebauten Stauraummöglichkeiten sind wir jetzt gut aufgestellt.
Unsere Toilettensprüche steigen. Begonnen haben wir mit einem Porta Potti im Nugget, der ja ansonsten über keinerlei sanitäre Einrichtungen verfügt hat.
Im Foxi gab es eines dieser üblichen Thedford-Chemie-Klos, das schon sich schon sehr bald nur mit großem Kraftaufwand öffnen und schließen ließ (also der Schieber, nicht der Deckel). Das hatten wir seinerzeit gegen eine Trockentrenntoilette von Trelino getauscht. Der Chemiegestank war weg und die Chemie an sich auch (auch wenn wenn es angeblich biologisch abbaubar sein soll) und die Streu aus Kokoshum absorbierte sämtliche Gerüche. Als Nachteil empfanden wir, dass sich der „Füllstand“ des Flüssigkeitsbehälters nicht anzeigen ließ, man sich also auf sein Gefühl verlassen musste, wann es an der Zeit war, den Kanister zu leeren, und dass man, sobald man den Deckel aufgeklappt hat, freie Sicht auf das Kokoshum hatte.
Aber die Tatsache, dass wir nun nicht mehr auf Entsorgungsstationen angewiesen sind (Beutel mit Streu können im normalen Müll entsorgt und der Kanister in jedes Klo gekippt werden), macht es einfacher, auch mal ein paar Tage autark zu stehen. Und auch beim Wasserverbrauch macht es sich bemerkbar. In vielen Gegenden macht es ja deutlich Sinn, sorgsam mit Wasser umzugehen.
So gesehen, stand es für uns fest, dass auch Simba einen Toilettenumbau benötigt. Wir waren hin und her gerissen, welchem Modell wir den Vorzug geben sollten. Im Gegensatz zum Foxi, wo wir bei der Auswahl der Größe einigermaßen uneingeschränkt waren, gibt es Simba einiges mehr zu beachten, nämlich Höhe und Tiefe der Toilette. Wenn wir das Schwenkbad schwenken, muss das Handwaschbecken über die Toilette passen und die geschwenkte Wand muss am Klo vorbei. Wir bestellten wieder bei Trelino, das Klo kam und … nee, geht gar nicht, sieht schrecklich aus. Also wieder zurückgeschickt, das gute Stück.
Guter Rat ist teuer, eine gute Toilette auch. Wir sind nun stolze und überaus glückliche Besitzer einer OGO Origin Version 4 mit Rührwerk und mit Lüfter. Die Toilette kommt etwas graziler daher. Im Gegensatz zur Trelino hat sie vorne für die Flüssigkeiten keinen Trichter, sondern eine schmale Rinne; die Öffnung für die Feststoffe ist mit einem Schieber zu öffnen, so dass auch der Fäkalieneimer noch einmal gesondert verschlossen ist. Klappst du den Deckel hoch, siehst du nur gepflegte weiße Flächen. Rechtzeitig, bevor es Probleme mit dem Abtransport eines randvollen Flüssigkeitbehälters gibt, leuchtet eine kleine Warnleuchte. Hast du dein großes Geschäft erledigt, drückst einen Knopf an der Seite und das Rührwerk wälzt die Hinterlassenschaft gründlich unter. Ein Lüfterschlauch führt die Aromen nach draußen. Hierzu war es notwendig, ein Loch in die Toilettenschachttür zu bohren, das dann mit der SOG Entlüftung wieder verschlossen wird. Wir haben passend zur Außenhaut von Simba die graue Variante gewählt. Der Deckel der Toilette fällt jetzt auch nicht mehr krachend zu, sondern senkt sich gemessen im Softlock-Verfahren. Insgesamt kein billiges Vergnügen, aber jeden Cent wert. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten: Um die Toilette einzubauen, musste ein Stückchen der Duschwannenumrandung weichen. Aber das war wirklich nur ein kleiner Eingriff und führt zu keinen Beeinträchtigungen.
Wir verzichten darauf, das Papier ins Klo zu werfen. Dafür haben wir einen kleinen Eimer, der sehr dicht abschließt. In diesem Eimer haben wir einen Lufterfrischer und eine zusätzliche Tüte, die noch gesondert verknotet und einmal täglich entsorgt wird. Man riecht definitiv nichts. Wir hoffen, jetzt noch auf eine Idee zu kommen, wie man die Tüte durch etwas ersetzen kann, das nicht aus Kunststoff ist.
In der Garage haben wir zwar nichts umgebaut, aber es ist eine zusätzliche Gefrierbox einzogen, die ein Fassungsvermögen von 53 l hat. So können wir ausreichend portioniertes Futter für unsere Fellnasen, die ja gebarft werden, mitnehmen. Und für ein paar leckere Kleinigkeiten für uns bleibt auch noch genug Raum.
Ansonsten haben wir an zusätzlicher Ausstattung noch an Bord:
Unser Teltonika-Router, ein Industrieteil, der wirklich jedes Zipfelchen Netz fängt, das sich irgendwo versteckt, ist natürlich wieder dabei. Im Moment ist die Antenne noch in der Garage, kommt aber auch auf’s Dach, wenn wir die Solarpaneele montieren. Dann kommen alle Kabel durch eine Durchführung und wir müssen nicht öfter Löcher ins Dach bohren als nötig.
Wir werden drei Solarpaneele aufbringen mit insgesamt 330 kWh.
Zusätzlich haben wir noch ein Faltmodul mit 110 W, das bei Bedarf eingesetzt werden kann.
Unsere Ecoflow Delta 2 ist dabei, die unseren Strom speichert und verwaltet.
Aus der Ecoflow-Familie wird uns künftig eine Klimaanlage, die Ecoflow Wave, begleiten, die im Sommer das Wohnmobil nicht nur herunterkühlen, sondern, wenn nötig, auch heizen kann, wenn es einmal kühler wird. Steht man autark, heizen wir über Gas, hängen wir am Landstrom, heizt die Ecoflow.
Wir haben uns eine Truma Gas Level Control angeschafft und sind begeistert, dass wir nun mit einem Blick auf die App sehen können, wieviel Gas wir noch haben und wann wir uns um Ersatz kümmern müssen.
Wir haben wieder die Windabweiser von ClimAir montiert.
Die Serien-Sommerreifen haben wir gegen All-Terrain-Reifen Delta 4 x 4 AT1 235/60-17 118 S Loder getauscht, mit denen wir sehr zufrieden sind. Hier haben wir gleich fünf Reifen bestellt, so dass wir auf jeden Fall gerüstet sind, falls wir mal einen Ersatzreifen benötigen.
Im Schlafzimmer ist serienmäßig der Anschluss für einen zweiten Fernseher vorbereitet, an den wir das TV-Gerät aus dem Foxi angeschlossen haben. Der Fernseher in der Dinette gehört ja zur Ausstattung.
Was dann noch mitkommt, ist von der jeweiligen Reise abhängig.
Für die nächsten zwei Jahre muss auf jeden Fall noch mein Büro-Equipment mit, da ich auch von unterwegs aus arbeite bzw. arbeiten darf.
Dass Tisch, Stühle, Grill etc. in der Garage Platz finden, ist klar. Dort findet auch das Kanu Platz, wenn wir wassersporteln wollen.
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